Honigbienen
Die drei Wesen eines Bienenvolkes:
Die Arbeiterin macht den größten Teil des Volkes aus. In einem Volk können 40.000 bis 50.000 Arbeiterinnen sein. Sie erledigt alle nötigen Arbeiten wie das Sammeln von Nektar und Wasser, das Putzen des Baus, das Bauen der Waben und das Füttern der Brut, der Drohnen und der Königin.
Die Aufgabe der Königin ist Eier zu legen, bis zu 2.000 am Tag, und mit Pheromonen die Stockharmonie zu halten.
Der Drohn, die männliche Bien, dient allein der Fortpflanzung des Bienenvolkes.
Der Lebenslauf einer Arbeiterin-Honigbiene im Sommer:
Die Entwicklung erfolgt aus einem winzigen Ei. Innerhalb von 4 Tagen entwickelt sich im Ei eine Larve. Nach weiteren 3 Tagen schlüpft die Larve. Ab jetzt wird die Larve 5 Tage von Ammenbienen versorgt. In dieser Zeit wird die Larve ihr Gewicht auf das 500-fache steigern. Am 6. Tag wird die Zelle verdeckelt. Während der nächsten 15 Tage entwickelt sich die Larve zur Puppe. Nach 21 Tagen beißt sich schließlich die fertige Biene durch die Verdeckelung. In den ersten 3 Tagen putzen die jungen Bienen freie Brutzellen. Danach hilft sie bis zum 12. Tag als Ammenbien die Brut zu füttern und die Königin und die Drohnen zu versorgen. Die Futtersaftdrüsen sind jetzt voll entwickelt. Ab den 12. Tag nehmen sie den Nektar der zurückkehrenden Sammlerinnen ab. Mit Hilfe der in den Futtersaftdrüsen produzierten Enzyme wandeln sie den Nektar in Honig um. Die Wachsdrüsen sind jetzt voll entwickelt, sodass auch beim Wabenbau geholfen wird. Ab dem 19. Tag ist die Giftdrüse voll entwickelt, sodass ein Teil der Bienen zu Wächterbienen wird und den Stockeingang bewacht. Ab ca. dem 21. Tag beginnen die Sammelflüge. Die Arbeiterinnen fliegen aus und sammeln Pollen, Nektar, Wasser und Propolis. Nach der Rückkehr wird der Nektar und das Wasser an jüngere Stockbienen übergeben. Pollen werden selber eingelagert.
Das Jahr der Bienen lässt sich in verschiedene Phasen unterscheiden:
Im Zeitraum August bis Oktober (November) lässt die Legeleistung der Königin langsam nach. Die Volksstärke wird langsam reduziert. Es werden jetzt vorwiegend "Winterbienen" ausgebildet. Winterbienen leben sehr viel länger als "Sommerbienen" bedingt durch einen höheren Eiweißvorrat im Körper. Eine sehr wichtige Phase für den Start in das Frühjahr.
Von November bis Januar je nach Wetter wird das Brutgeschäft fast vollständig eingestellt. In sehr milden Wintern kann es vorkommen, dass einzelne Völker durchgehend Brut haben. Meist gibt es in solchen milden Winter eine kurze Brutpause ab Mitte bis Ende Dezember. Für Imker ein sehr wichtiger Termin, denn in diesem Zeitraum findet die Winterbehandlung gegen die Varroamilbe statt. Je nach Außentemperatur zieht sich das Volk zu einer kugelförmigen Bienentraube zusammen. Im Inneren der Kugel wird durch ständige Muskelbewegungen eine Temperatur von 25 - 35 °C gehalten. An Tagen mit milden Temperaturen finden Reinigungsflüge zum entleeren der Kotblase statt.
Im Februar bis in den April findet die Umstellung zum Sommerbienenvolk statt. Die erste Brut wird angelegt. Es beginnt die Aufwärtsbewegung des Bienenvolkes. Alle Arbeiten müssen von den Winterbienen erledigt werden. Der erste Pollen und Nektar wird eingetragen und die erste Brut ist zu versorgen.
Von Mai bis Juli setzt die Vermehrungsphase ein. Es schlüpfen täglich bis zu 2.000 Bienen. Die "Winterbienen" werden vollends durch "Sommerbienen" ersetzt. Es werden Drohnen und Königinnen gebildet. Die eigentliche Vermehrung findet durch Schwärmen statt, für uns Imker eine wichtige und auch arbeitsreiche Zeit.